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Florian Lehner

Halber Bart im Fokus der Medien

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Im Herbst 2010 stiess man als Zeitungsleser früher oder später unweigerlich auf ein bekanntes Bronschhofer Gesicht. Arber Sulimani fand mit seinem "Halb-Bart" zunächst in der Wiler Zeitung Erwähnung, ehe ein Blick-Artikel, samt Video, die Geschichte in der ganzen Schweiz verbreitete. Schlussendlich berichtete sogar eine Mazedonische Gazette über den Spielertrainer der 5. Liga Mannschaft.



Eine Übersicht der Ereignisse:


 

Die zweite Mannschaft des SC Bronschhofen startet nach guter Sommervorbereitung erfolgreich in die Saison 2010/2011. Weil der 3:2-Auftaktsieg gegen den FC Pfyn knapp zustande kam, will Spielertrainer Arber Sulimani seiner Mannschaft mit etwas Extra-Motivation zum Erfolg verhelfen. Das Versprechen: Er rasiert seinen Bart nur halbseitig, solange sein Team keinen Punkt abgibt.


Diese Taktik hat Erfolg. Nacheinander besiegt das "Zwei" den FC Frauenfeld (1:2), Steckborn (1:4), Henau (4:1), Wängi (10:1), Münchwilen (0:3) und Sirnach (4:2). Der Halbbart wächst - und das bleibt auch der Medienlandschaft nicht verborgen...


 

Artikel der Wiler Zeitung vom 1. Oktober 2010 (Quelle):

Fussballtrainer mit haariger Taktik


Der SC Bronschhofen-Trainer begeht ganz neue Wege, um seine Spieler zu motivieren. Solange sein Team keinen Punkt abgibt, rasiert Arber Sulejmani jeweils nur seine rechte Gesichtshälfte. Den Bart auf der linken Seite seines Gesichts lässt er währenddessen wuchern und wachsen. Dieses doch sehr einzigartige Konzept scheint zum Erfolg zu führen. Seine Mannschaft fährt seit Saisonbeginn nur noch Siege ein und ist lachender Tabellenleader. Die Spieler sind indes motiviert wie nie zuvor.


Als Tüpfelchen auf dem i hat Arber der Mannschaft übrigens versprochen, dass er, sollte der SC Bronschhofen mit dem Punktemaximum in die Winterpause gehen, zusätzlich seine rechte Augenbraue und die rechte Kopfhälfte rasieren würde.


 

Interview im Blick vom 6. Oktober 2010 (Bericht: Adrian Schulthess, Quelle nicht mehr verfügbar):


Arber Sulimani hat nur einen halben Bart – Wie sehen Sie denn aus?


WIL (SG) - Wer den Mann sieht, riskiert einen Lachkrampf. Arber Sulimani (27) aus Wil SG verteidigt seinen Look.


Herr Sulimani, wie sehen Sie denn aus?!?

Arber Sulimani: Das ist volle Absicht! Ich rasiere nur noch die rechte Seite meines Barts. Die linke lasse ich wachsen.


Wie kommt man auf so eine Idee?

Ich spiele in der zweiten Mannschaft des SC Bronschhofen in der 5. Liga. Letzte Saison spielten wir wahnsinnig schlecht. Jetzt bin ich Spielertrainer. Und die Motivation ist meine Sache.

Der schäbige Bart motiviert Ihre Mitspieler?

Und wie! Beim ersten Match der Saison spielten wir wieder ziemlich enttäuschend – aber wir gewannen am Schluss doch noch. Vor dem nächsten Training rasierte ich mich. Ich war gerade in der Hälfte, als ich die Idee hatte: Ich lasse den Rest stehen, solange wir gewinnen.


Ein Unentschieden reicht nicht?

Nein, wir müssen siegen. Und das klappt: Sieben Spiele haben wir jetzt schon in Serie gewonnen. Meine Mitspieler wollen natürlich, dass ich möglichst lange möglichst blöd aussehe.


Werden Sie im Job noch ernst genommen mit diesem Halb-Bart?

Ach, wenn man es den Leuten erklärt, verstehen sie es schon. Ich bin Student, will Sek-Lehrer werden – meine Professoren sind informiert. Nächste Woche stehe ich aber als Aushilfe vor einer Klasse. Vielleicht wäre es besser, wir verlieren am Samstag.


Ihrer Freundin gefällt der Look?

Im Gegenteil. Mein Schatz unterstützt jetzt schon die Gegner, damit das Zeug endlich wegkommt. Noch lässt sie sich auf der Strasse mit mir blicken. Aber wenn wir andere Fussgänger kreuzen, lacht sie demonstrativ. Unterwegs ernte ich viele ungläubige Blicke. Als ich kürzlich mit meinem Auto vor einer Ampel wartete, hatte eine Frau einen Lachkrampf.


Würden Sie Ihr Motivationsprogramm auch anderen Trainern empfehlen?

Auf jeden Fall. Ottmar Hitzfeld sollte sich schnellstens einen halben Bart stehen lassen, wenn er noch irgendetwas erreichen will mit dieser Nati.



 

Aufgrund von Arbers Wurzeln im Balkan wurde die Geschichte schliesslich auch von der "Gazeta", einer mazedonischen Zeitung, aufgegriffen.


Im Bild: Gazeta vom 12. Oktober 2010


 

Nach dem vorletzten Hinrundenspiel wurde der Bart schliesslich rasiert, denn Bronschhofen kam in Niederstetten "nur" zu einem 2:2-Unentschieden. Der Bann war gebrochen - oder wurde weitergegeben? Denn den Stettern brachte die Aktion offensichtlich ebenso einen Aufschwung: sie stiegen Ende Saison äusserst überlegen in die 4. Liga auf. Bei den Bronschhofern freute man sich hingegen über den amüsanten Auftritt in den Medien und über die erfolgreiche Spielzeit 2010/11, die mit dem ausgezeichneten 3. Platz endete.



Nur fürs Protokoll, die Aufstellung der "Schuldigen" an der erzwungenen Rasur: Senad Palamar, Sven Schindler, Nico Cavegn, Patrick Schwager, Marco Moser, Patrick Tobler, Marko Mitrovic, Michael Stöckli, Joel Bommer, Kujtim Dodes, Arbr Wagner

Einwechslungen: Gzim Pali, Dario Baumgartner, Hans Martin Bernhard, Urban Albisser, Roman Schlauri, David Dudli, Mamadou Barry


 

Bericht im Blick vom 13. Oktober 2010


Halb-Bart Trainer – Der Bart ist ab, Gott sei Dank!


BRONSCHHOFEN - SG - Der seltsamste Bart der Schweiz hat ausgewuchert. Darüber ist sein Träger, SC-Bronschhofen-Trainer Arber Sulimani (27), froh.


Am Samstag spielte seine bisher ungeschlagene Fünftliga-Equipe gegen die Mannschaft des FC Niederstetten ein sauberes 2:2. Und Sulimani wurde sieben Runden Bartwuchs aus der linken Gesichtshälfte los.


Den Halb-Bart liess sich der Student als Motivation für seine Mitspieler stehen – so lange sie gewinnen.


«Unsere Gegner hatten den Rasierer mit dabei», sagt Bronschhofen-Spieler Benjamin Mastai. «Wir waren noch beim Auslaufen, als sich unsere Gegner schon über Arbers Halb-Bart hermachten. Wir haben die Rasur gar nicht richtig mitbekommen!»


Auch Sulimanis Freundin dürfte sich über das Unentschieden freuen. «Mein Schatz unterstützt jetzt schon die Gegner, damit das Zeug endlich wegkommt», sagte Arber Sulimani letzte Woche zu BLICK.


Arber vor und nach der lang-erwarteten Rasur

Bericht: Florian Lehner


 


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